Brutvogelmonitoring
NATURSCHUTZFACHLICHE BEGLEITUNG DER ERRICHTUNG VON SOLARPARKS
Mit dem Wunsch, die Energieerzeugung langfristig von fossilen Energien auf regenerative Energien umzustellen, stellt neben der Windraft die Solarenergie einen aufsteigenden Wirtschaftszweig dar. Als Standort für große Solarparks werden oft sogenannte Konversionsflächen gewählt. Bei diesen Flächen handelt es sich um brachgefallene Militär-, Gewerbe- oder Industrieflächen, die eine Umnutzung erfahren sollen. Beispielhaft dafür stehen z.B. alte Militärflughäfen. Auf solchen großflächigen Brachen haben sich häufig über einen längeren Zeitraum ausbleibender Nutzung naturschutzfachlich wertgebende Habitate entwickelt. Bei der Umwandlung solcher Flächen in einen Solarpark gilt es dies zu berücksichtigen.
Da es sich in der Regel um Offenlandstandorte handelt, finden sich dort meist zunehmend gefährdete Brutvogelarten wie Neuntöter, Feldlerche, Grauammer, Braun- und Schwarzkehlchen. Durch eine intelligente Naturschutzplanung künftiger Solarparkflächen, lassen sich die Bedürfnisse dieser Arten durchaus integrieren.
Abbildung rechts: Feldlerche im Singflug
Wichtig ist in diesem Prozess ausreichend Ausgleichsflächen zu konzipieren und umzusetzen. Diese liegen oft außerhalb des eigentlichen Solarparks. Doch auch im Solarpark selbst lassen sich Flächen optimieren, indem z.B. vereinzelt Bäume und Stäucher erhalten werden, geplante Lücken zwischen der Bebauung vorgesehen werden und Habitatstrukturen künstlich erzeugt werden.
Abbildung links: Wurzeln und altes Baumaterial werden zu Haufen aufgeschüttet, die später Reptilien und Brutvogelarten, wie Steinschmätzer und Bachstelze, als Rückzugs- oder Brutstätte dienen.
Abbildung rechts: Eine Trockenrasenfläche innerhalb eines Solarparks bleibt erhalten und wird durch eine angepasste Mahd gepflegt. Sowohl den typischen Pflanzen als auch Insekten und bodenbrütenden Vogelarten bleibt aussreiched Zeit für eine erfolgreiche Entwicklung und Jungenaufzucht. Einzelne Bäume und Büsche verbleiben in der Fläche, überschatten die Solarpanele jedoch nicht.
Abbildung links: Für Höhlen- und Halbhöhlenbrüter lassen sich unmittelbar an den Solaranlagen Nisthilfen installieren.
Fmbunker
Auf Konversionsflächen, wie z.B. alten Militärgeländen, finden sich oft Strukturen, wie Bunker und andere Gebäude, die als Ausgleich genutzt und ausgebaut werden können.
Abbildung rechts: Vor allem alte Bunker und Hangars lassen sich unter Umständen mit geringem Aufwand zu Fledermausquartieren aus- und umbauen.
Um den Erfolg der umgesetzten Schutz- und Ausgleichsmaßnahmen beurteilen zu können, sollte nach dem Bau der Anlagen ein mehrjähriges Monitoring der Flächen durchgeführt werden.
Abbildung links: Eine Grauammer nutzt den Begrenzungszaun eines Solarparks als Singwarte.